I. Ab 1952, Jugendwerk (Berlin)
Förderung durch den Zeichenlehrer Albert Guse.
Erlernen der Zeichenkunst.
II. Ab 1961
Freie, florale, ornamentale abstrakte Malerei, sowie Zeichnungen.
III. surrealistisches Werk 1965 – 1980
Ölmalerei, Prima-Malerei. Klassische „Schichten-Malerei“; Mischtechnik: Die einzelnen Schichten hier werden hauchdünn auf die Leinwand aufgetragen. Diese Technik findet ihre Wirkung über die Funktion des Lichtes. Die Bilder sind grundiert.
Grüttner erschafft hyper-surreale Landschaften und Welten. Die Figur „Manke“ spielt eine elementare Rolle, sie erscheint in diesen fremden, fern aller irdischen Formen erschaffenen Welten als zentrales Motiv.
IV. „Stadtmenschen“ 1982 – 1983
Gegenständliche Malerei (20.Jhdt.) Ölmalerei. In seinen Werken über die „Stadtmenschen“ setzt er sich vornehmlich mit der Darstellung des deformierten menschlichen Körpers in konstruierten Räumen auseinander. Seine ungeschönten Figuren und gewagten Darstellungen sind emotionsgeladen. Die Stadtmenschen begründen auf Beobachtungen und Erfahrungen in der Innenstadt von Frankfurt, sein Atelier befand sich derzeit im Holzgraben, eines der zentralsten Arbeitsorte inmitten des Geschehens. Gezeichnet werden Menschen als beunruhigende Figur im Raum. Ein wiederkehrendes Motiv, das den Künstler stark beschäftigte. Inhaltlich brachte er Gewalt, Zerstörung und Verfall, in deren Zentren die menschliche Figur steht, zum Ausdruck.
Markante Werke dieser Episode: „Die Fixeren“ und „Der Cross-Dresser“ (1987/Eigentümer Markus Hartmann)
Weitere malerische Auseinandersetzung mit dem Kubismus, es entstehen kubistische Werke bis hin die Jetztzeit.
V. „Œuvre Rouge“ 1994. Harzölfarbe rot.
Der Versuch durch eine Farbe alles auszudrücken, innerhalb ihrer Erscheinungskraft/-wirkung. Eine Auseinandersetzung durch Tiefe und Geist die ganze Kunst einzufangen und zum Ausdruck zu bringen. Zentrale Figur ist der Mensch.
Das Rechteck umfasst und grenzt die Abbildung durch ein Feld ein, das Grenzen zieht und begrenzt. Eine Serie, die dies beschreibt sind die „roten Feldbilder“. Kunst, die „nach innen gerichtet“ ist, ein lyrisches Werk. Es zeigt die innere und die äußere Natur im und um den Menschen als Körper im aufgelösten Raum. Körperlichkeit, die zerfällt, die sich von innen nach außen kehrt, die geschlossen und zugleich offen ist. Das Rot durchdringt. Es weißt auf unseren Ursprung hin, den niemand zu fassen vermag. Geöffnete, zerfallende, zerrissene Körper von Menschen, Natur, die entglitten ist, die zerfällt und uns zerreißt von innen heraus. Zwischen diesen dramatischen Gesten kommt etwas anderes zum Vorschein, etwas fragiles, ein Sinn- ein Wissen … eine Kraft.
Die Idee, den Menschen auf die Maske/ das Portrait zu reduzieren kommt in der Arbeit „Erkenne dich selbst“ zum Ausdruck. Hier geht es darum, die eigene Nichtigkeit zu erkennen.
Ein weiteres markantes Werk in dieser Schaffensphase: „Die Unüberwindlichen und die Geworfenen“, ca. 50 Papierbilder, Pinseltechnik, Caseinfarbe, schwarz mit roten Effekten. (Ausstellung in Luxembourg. Artikel)
VI. Schopenhauer. Figurative Malerei, Ölmalerei
Seit seinem 12. Lebensjahr beschäftigt sich Frank-Arno Grüttner mit dem Philosophen Arthur Schopenhauer und dessen Werken (u.a. Die Welt als Wille und Vorstellung). Dem Menschen Schopenhauer ist Frank-Arno Grüttner über seine zeichnerische Auseinandersetzung sehr nahe gekommen und hat sich seinem Wesen darüber angenähert und sein Werk tief durchdrungen. In dieser intensive Auseinandersetzung entstehen vielschichtige Portraits des Philosophen in vielen verschiedenen virtuosen Darstellungsmethoden über das Medium Zeichnung und auch der Malerei. „Schopenhauer weiß, was Kunst ist“ (FAG). Entstehung von über 30 großformatigen Zeichnungen und Ölskizzen für die Anfertigung des Schopenhauer- Portraits im Auftrag von Dr. Thomas Regehly (Archivar der internationalen Schopenhauer- Gesellschaft). Dauerleihgabe im Schopenhauer Archiv der Universität in Frankfurt/ M. 2012 erhält Grüttner die Ehrenmitgliedschaft in der Schopenhauer-Gesellschaft.
VII. „Evangelium“, Abstrakte Zeichnung. Crayon.
Durchgehendes, umfassendes Werk seit Anfang der 1980er. Ab 1984 konkretisierte Arbeit an dem „Evangelium“. 1985, 1. Ausstellung „Passion“, Koblenz durch Hr. Gorschlüter.
Über 200 Zeichnungen, die stetig weiterentwickelt und erweitert werden, Format 60x50cm, Crayon.
Alle vier Evangelien sind Rückgriffe auf das Alte Testament, „wo Jesus als Mensch dargestellt wird“ (FAG). Grüttners künstlerische Auseinandersetzung ist eine sinnliche Erfassung und Durchdringung des Evangeliums („Rezipierende Kunst“). Gleichzeitig entstehen in dieser Zeit Aufzeichnungen in selbsthergestellten Büchern;
Ein Konglomerat von Gedanken (auch intimen), Chroniken des Künstlers der Lebens-Tage und – Zeiten, die stetig weitergeführt werden.
VIII. 1968 – 2018
Entwicklung der Jahres- Kästen; „Accrochargen“. Hier werden Gegenstände/ „Dinge“ aus dem Leben des Künstlers in selbst designten Glaskästen zur Schau gestellt und ausgestellt. Diese Dinge haben im Leben des Künstlers einen bedeutungsvollen, persönlichen meist auch geschichtsträchtigen Stellungswert. Es sind Objekte, die „zu mir kamen“ (FAG) und die immer in sein tägliches Leben einbezogen waren. Die Jahres-Kästen spiegeln die Verknüpfung der Kunst mit dem (seinem) Leben wieder.
IX. 2000 – 2019
„Quadratische Idee“ als Leitfaden und theoretische Begründung für eine Schule für Malerei und Zeichnung. Die Idee der Gründung dieser Schule wird von Frank- Arno Grüttner durchdacht. Inspiration ist das „Schwarze Quadrat“ , mehrere Gemälde von Kasimir Malewitsch aus dem Jahre 1915. „Die Malerei hört nie auf.“ (FAG) Weitere Inspiration bietet der Maler Ad Reinhardt (Adolph Dietrich Friedrich Reinhardt) mit seinen „Schwarzen Bildern“, eine Serie von monochromen Bildern in Schwarz („Black Paintings“), sowie „Ecce homo“ (Nietzsche).